Padampa Sang-gyé (rGya gar dam pa sangs rGyas) Padampa Sang-gyé (rGya gar dam pa sangs rGyas) war der Sangyab (gSang yab) von Machig Labdrön (ma gCig lab sGron, 1031-1126) und der Vater des gÇod, was wörtlich ‘schneiden’ bedeutet. gChod ist eine Praxis, welche die Lehren von Prajnaparamita und die Mahayoga Tantras vereint. gChod wurde das erste Mal von dem indischen Mahasiddha Padampa Sang-gyé und dem tibetischen weiblichen Mahasiddha Machig Labdrön dargelegt. Ihre Tradition des Zhi-jé (zhi byed) war eine der ‘Acht Hauptpraxislinien des Buddhismus’ in Tibet.
Khandro Déchen sagt zu
diesem Bild:
Padampa Sang-gyé besuchte Tibet im zwölften Jahrhundert zu
verschiedenen Gelegenheiten. Dieses Bild zeigt ihn als einen indischen Mahasiddha im klassischen
Stil. Die ungewöhnliche Farbe seines Körpers ist die Kombination von dunkler Haut, die
mit Totenasche bestäubt ist. Die Asche ist auch mit seinem Bart und seinem Haar verfilzt.
Es ist interessant zu bemerken, dass zu dieser Zeit Vajrayana eher offen ‘gelebt’
als
symbolisch ausgedrückt wurde.
Wenn Praktizierende des Gö-kar-chang-lo’i-de
(gos dKar lChang lo’i sDe) während des zwölften Jahrhunderts und vorher
praktizierten, trugen sie so viele der jeweiligen Ornamente des Yidam wie möglich
während der Saddhana (drüpthab – sGrub’ thab). Hier trägt
Padampa
Sang-gyé einen Gomthag, den Meditationsgurt der Naljorpa/Naljorma-Tradition und die
fünfköpfige Schädelkrone des Tantrika. Er sitzt auf der yogischen Hirschleder-Matte
und trägt die Friedhofs-Ornamente (ru rGyan) Er trägt die Utensilien des gChod –
die
menschliche Oberschenkelknochen-Trompete (Kangling – rKang gLing) und die
Schädel-Damaru
(thod rgna) Seine Augen sind weit geöffnet im charakteristischen Dzogchen-Starren.
Padampa Sang-gyé war eine Inkarnation von Padmasambhava – wie Machig Labdrön eine Inkarnation von Yeshé Tsogyel war. Verheiratete Lamas der Nyingma Tradition werden von ihren Anhängern immer als Manifestationen von Padmasambhava und Yeshé Tsogyel betrachtet. Zusammen vervielfältigten sie die Dynamik der ersten Verbreitung der Lehren in Tibet – und so haben sich die Lehren des gChod ausgebreitet und wurden in jede Schule, Tradition und Linie des Buddhismus aufgenommen. Guru Chöwang (gu ru chos dBang, 1212-1270) und Jomo Menmo (jo mo men mo, 1248-1283) waren die Reinkarnationen von Padampa Sang-gyé und Machig Labdrön (und somit Inkarnationen von Padmasambhava und Yeshé Tsogyel).
Ngak’chang Rinpoche hat Belehrungen des gChod aus dem Düd’jom Tér, Longchen Nying-thig, Chang gTér und Khordong gTér der Nyingma Tradition erhalten, ebenso aus der Kagyüd, Sakya und Gélug Schule. Die eigentliche Tradition von Zhijé ist nicht mehr vorhanden, aber sie lebt weiter mit jeder yogischen Linie. Im Aro Ter werden die Praktiken von Sang gChod und Yang-sang gChod (gSang gChod und yang gSang gChod /geheimes und letztendliches gChod) verwendet – aber die äußeren und inneren liturgischen Formen sind kein Bestandteil des gTérma Systems.