Ngakma Yang’dzom wurde 1941 Westtibet in eine Nomadenfamilie geboren und hat 5 Geschwister. Ihr Vater war ihr erster Lehrer und lehrte sie lesen und schreiben. Er war ein Yogi, der seine Retreats mit seinem Alltagsleben als verband wenn er mit den Herden in einsame Bergregionen zog und dabei Retreats vollzog. Er war ein großes Vorbild für sie.
Als sie 12 Jahre alt war, starb ihr Vater. 1959, im Alter von 18 Jahren, flüchtete sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern vor den Chinesen nach Indien. Nach einem einmonatigen Fußmarsch erreichten sie Indien. Dort arbeitete sie dann im Straßenbau in Kulu Manali im Himachal Pradesh. Mit 21 Jahren heiratete sie einen Ngakpa und traf ihren ersten Lehrer, den Drikung Kagyu Lama Konchog Rapten. Bis zu ihrem 31. Lebensjahr arbeitete sie im Straßenbau. Während dieser Zeit bekam sie ihre fünf Kinder. Danach arbeitete sie ohne Unterbrechung in verschiedenen Teppichfabriken, erst in Indien, dann seit 1988 in Nepal.
1989 unternahm sie eine Pilgerreise zum Berg Kailash, den sie umrundete. Von Könchog Rabten erhielt sie eine gÇod-Praxis von Machig Labdrön. Ihr wichtigster Nyingma Lehrer war Kongtrül Rig’dzin Dorje Rinpoche von dem sie ebenfalls vor allem Belehrungen zum gÇod von Machig Labdrön erhielt. 1987 erhielt sie von Dungsé Thrinlé Norbu Rinpoche eine Einweihung in die Tröma Nakmo Praxis.
Auf die Frage, ob bei so einem Leben denn Zeit
für die Praxis bliebe, antwortete sie mit einem Lächeln und sagte:
Es gibt immer
Zeit für die Praxis. Abends habe ich mein jüngstes Baby neben mich auf ein Kissen gelegt
und einfach praktiziert. Während dieser Zeit war es mir nicht möglich, Einzelretreats zu
unternehmen. Aber heute lebe ich in Tsogyel Gé’phel
Jong,
wo ich vier Thuns (thun – Meditationssitzung) am Tag in einem halb-offenen Retreat
praktiziere.